Naturtheater Reutlingen Mark Gewand 3 72762 Reutlingen Wasenwaldfestspiele Wasenwald Festspiele Homepage Naturtheater Reutlingen Mark Gewand 3 72762 Reutlingen Wasenwaldfestspiele Wasenwald Festspiele Homepage


Max Knoll (von links), Sabine Maier, Kim Glaunsinger, Heiko Raiser, Elisabeth Kern, Bärbel Mauch, Katrin Penzenstadler in Vertretung für Heinrich Hammann, Susanne Hammann und Denis Blank wurden von Rainer Kurze geehrt. FOTO: BÖHM

Max Knoll (von links), Sabine Maier, Kim Glaunsinger, Heiko Raiser, Elisabeth Kern, Bärbel Mauch, Katrin Penzenstadler in Vertretung für Heinrich Hammann, Susanne Hammann und Denis Blank wurden von Rainer Kurze geehrt. FOTO: BÖHM

05.10.2020 - Reutlinger General-Anzeiger

Improvisation gefragt

Kultur – Wiedersehen am Tag der deutschen Einheit: Das coronagebeutelte Reutlinger Naturtheater hatte an seinem Theatertag auch mit dem Wetter diesmal kein Glück


VON GABRIELE BÖHM


"Der Tag der deutschen Einheit ist auch für uns ein Tag, an dem wir uns endlich wiedersehen", sagte Rainer Kurze, Erster Vorsitzender des Naturtheaters Reutlingen am Samstag beim Theaterfest. Aufgrund des schlechten Wetters wurde die Veranstaltung von der Terrasse der Geschäftsstelle kurzfristig auf die mit Gummistiefeln dekorierte Bühne und die Zuschauerhalle verlegt.

 

"Das NTR lebt von Improvisation", so Kurze. Er begrüßte unter den Gästen Paul Mohl vom Deutschen Roten Kreuz, die Gemeinderätinnen Friedel Kehrer-Schreiber und Silke Bayer sowie die neue Kulturamtsleiterin Anke Bächtiger.

 

"Es ist großartig, dass Sie trotz Corona noch ein Kulturprogramm auf die Beine gestellt haben", lobte Bächtiger, für die der NTR-Termin der zweite offizielle als Kulturchefin war. Wie man an den vielen Kindern und Jugendlichen sehe, sei das NTR "ein Generationenprojekt".

 

"Die Pandemie ist für uns die größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg", so Kurze. Das seit Mitte März völlig eingestellte Vereinsleben habe auch finanziell ein tiefes Loch gerissen. "Wir waren regelrecht schockiert. Karten für 150 000 Euro waren bereits verkauft. Glücklicherweise behielt ein großer Teil des Publikums die Karten für die nächste Saison."

 

Ab Juli habe ein vorsichtiger Neustart begonnen, eine Corona-Beauftragte wurde geschult. Mit sieben Events entstand mit "Kultur tut gut" ein buntes Ersatzprogramm, wofür die Terrasse des Übergangsvereinsheims als neuer Veranstaltungsort entdeckt wurde. In der Zuschauerhalle habe man einigen Chören Platz zum Proben geboten, auch die IG Metall habe hier ein Event abgehalten. "Wir werden versuchen, die Halle so lang wie möglich offen zu halten." Auch in Bezug auf das neue Betriebsgebäude schaue man optimistisch in die Zukunft, zumal ein Besprechungstermin im Oktober das Bauvorhaben hoffentlich voranbringe.

 

Für die nächste Spielsaison beginne man mit den Vorbereitungen. "Wir gehen davon aus, 2021 wieder Theater spielen zu können." Für die Pandemie hatte der musikalische Leiter Oliver Krämer mit seinem Chanson "I hab ka Lust" die passende Lösung. Den Satz könne man zu seiner Frau sagen, zum Finanzamt – und eben auch zu jeder Krankheit. Da konnten die Zuschauer nur applaudieren.

 

Wichtiger Beitrag zur Kultur

Krämer stellte auch den "Opernboogie" aus dem Chanson-Programm "Die alten bösen Lieder" vor und gab die Kurzversion einer selbstkomponierten, nicht ganz ernst gemeinten Oper zum Besten.


Holger Schlosser sorgte mit seinen Rezitationen ebenfalls für Lacher. In seiner Krimigeschichte geht es um ein Ehepaar (Sie: "Du hörst mir nie zu!", Er: "Du hast ja auch nichts zu sagen."), bei dem sich alle Probleme durch "eine explosive Lösung" von selbst erledigten.

 

Ihr Rhythmusgefühl bewies die NTR-Jugendgruppe "Wölfe" mit ihrem "Cupsong". Zum Hit "Zusammen" schlugen sie mit Bechern und Händen den Takt.

 

15 Ehrungen des NTR und des Landesverbands der Amateurtheater Baden-Württemberg galt es vorzunehmen. "Die Ehrenamtlichen stellen dem NTR in den unterschiedlichsten Aufgaben und Funktionen einen großen Teil ihrer Energie und ihrer Freizeit zur Verfügung", betonte Kurze. "Nur durch sie können wir unseren Beitrag zum kulturellen Leben in Reutlingen leisten. Sie stellen das "Wir" in den Vordergrund und haben das NTR mit Leidenschaft zu ihrer Herzenssache gemacht." Die Ehrenamtlichen seien "unser wichtigstes Gut."

 

Heiko Raiser, seit 15 Jahren dabei, riet den Jugendlichen, aus ihren Bühnenrollen "etwas fürs Leben" mit zu nehmen. Schon seit 60 Jahren ist Elisabeth Kern Mitglied der Bühne. Sie übernahm schon als Jugendliche Rollen und saß später auch an der Kasse. Nach der Feier gab es Gebäckstücke und Getränke. Viele nutzten die Gelegenheit, das Übergangsvereinsheim mit Schneiderei, Kostümfundus und Büro zu besichtigen. (GEA)

 

 DIE GEEHRTEN 

Geehrt wurden für 10 Jahre Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit im Verein: Susanne und Heinrich Hammann. Für 15 Jahre Mitgliedschaft: Max Knoll. Für 15 Jahre Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit: Heiko Raiser, Kim Glaunsinger, Susanne Heydenreich und Carlos Vogt. Für 20 Jahre Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit: Carina Armbruster, Denis Blank und Bärbel Mauch. Für 25 Jahre: Thomas Heck. 40 Jahre Mitgliedschaft: Else Fritz und Sabine Maier. Für 50 Jahre Mitgliedschaft: Sabine Zöllner. Für 60 Jahre Mitgliedschaft Elisabeth Kern. (gb)




© 1999-2024 ITOGETHER