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14.03.2020 - Reutlinger General-Anzeiger

HINTER DEN KULISSEN - Naturtheater Reutlingen


Die Bühne im Blick

Eine neue Theatersaison bedeutet nicht nur neue Stücke, sondern natürlich auch ein neues Bühnenbild, das zunächst in den Köpfen der Regisseure entsteht und peu à peu in der Realität ankommt. Beim Naturtheater Reutlingen gibt es da eine quasi von der Natur vorgegebene Abfolge an Aktivitäten: Direkt nach Spielzeitende wird die alte Bühne abgebaut und etliche Kulissenteile wandern an einen sicheren respektive trockenen Platz. Dann ist normalerweise Winterruhe bis März – schließlich herrschen Kälte, Schnee und Eis. Der aktuelle Winter ist nun allerdings kein normaler, und so galt bereits im Januar die Devise: Wir sehen uns am Samstag beim Bühnenbau. Die erste Herausforderung wartete bereits, die Drehbühne brauchte dringend einen neuen Belag mit rutschfesten Platten. Gleich zu Jahresbeginn eine nicht ganz kleine Investition, aber eine notwendige.

Die neuen Bühnenbildner: Joachim Maier (links) und Gösta Schulte. FOTO: THEATER

Die neuen Bühnenbildner: Joachim Maier (links) und Gösta Schulte. FOTO: THEATER

Parallel lief die Vermessung der Bühne; auch wenn die Spielfläche sich "eigentlich" nicht ändert, ist doch eine Überprüfung ab und zu ganz sinnvoll. Moderne Hilfsmittel – in diesem Fall 3 D-Bilder am PC – sorgen für größere Genauigkeit und helfen den Bühnenbildnern, ihre Ideen auszuprobieren und ein bisschen zu "spinnen". Apropos Bühnenbildner: Mit Joachim Maier und Gösta Schulte geht ein neues Gespann an den Start. Da steigen zwei vielseitige Gestalter und Künstler in die Arbeit im Wasenwald ein, die sich auch international schon Sporen verdient haben und ein ganz eigenes Mensch-Raum-Konzept verfolgen und bei aller Freude an der Kunst stark anwendungsorientiert arbeiten. Eine spannende Zusammenarbeit zwischen ihnen, den Regisseuren und dem Bühnenbauteam ist da vorprogrammiert. Denn Ideen und ihre Machbarkeit sind wie im richtigen Leben nicht immer deckungsgleich. Finanzielle und zeitliche Grenzen bestimmen nicht nur im Amateurtheater immer wieder die künstlerische Freiheit.

 

Es gilt, aus der Not eine Tugend zu machen und die Chance zu nutzen, gemeinsam mit allen Beteiligten ein Gesamtbild zu schaffen, das dem eigentlichen Ziel dient: die Zuschauer zu begeistern. Eine Inszenierung ist mehr als die Summe ihrer Einzelteile Spiel, Musik, Kostüme und Bühne. Es ist die gelungene Mischung aus allem. Und sie schafft etwas Neues. (eg)




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