11.04.2015 - Reutlinger General-Anzeiger

HINTER DEN KULISSEN - Naturtheater Reutlingen

Neue Besen kehren gut

Dieser Spruch ist bekannt, auch in den Vereinen und somit auch im Naturtheater Reutlingen. Allerdings geht es hier gar nicht um Besen, sondern um Beiräte im Vorstand. Vor wenigen Wochen wurde auf der Jahreshauptversammlung des Theatervereins gewählt. Alle drei Jahre stellen sich die beiden Vorsitzenden und die Beiräte dem Votum der versammelten Mitglieder. Viele Amtsinhaber standen erneut auf dem Stimmzettel, ein paar im besten Sinne alte Hasen beziehungsweise Häsinnen standen nicht mehr zur Verfügung; für die dadurch frei werdenden Plätze kandidierten dementsprechend andere engagierte und motivierte Mitglieder.

So eine Wahl ist immer aufregend, auch wenn es »nur« um die Wiederwahl geht und dies zum wiederholten Male. Die Gefahr eines Denkzettels durch die Mitglieder kann ja nie ausgeschlossen werden, auch wenn der eine oder die andere von seiner guten Arbeit überzeugt sein mag.

Besonders aufregend ist es aber ganz bestimmt für diejenigen, die zum ersten Mal auf einem Stimmzettel stehen. Und so fieberten die Neulinge dem Abend geradezu entgegen, wollten sie doch endlich ihre Tätigkeit im Vorstand beginnen. Das Ergebnis der Wahl war übrigens für alle äußerst positiv, denn eine große Mehrheit sprach sich für sie aus.

Und nun steht die erste, die konstituierende Sitzung an, bei der alle erst mal herzlich willkommen geheißen werden in einem Gremium, in dem niemand nur pro forma drin sein wird. Alle sind gefordert und haben ihre klaren Aufgaben. Und derer gibt es viele, denn die Zeiten ändern sich nicht nur im richtigen Leben, sondern auch im Vereinsalltag.

Vor Jahren waren der Sommerprospekt, die Plakate und die Mundpropaganda das A und O einer guten Werbung. Heute müssen auf unzähligen Plattformen Termine veröffentlicht werden. Früher genügten Öffnungszeiten und ein Telefonanschluss, um Anfragen zur Kostümausleihe erledigen zu können. Heute sollte die Mail bereits vor dem Absenden beantwortet sein. Mikrofone und eine digitale Tonanlage fordern die Techniker heraus. Und die beiden Vorsitzenden teilen sich die Pflichttermine untereinander auf; oft muss auch der Kassier ran, wenn’s einfach nicht anders geht.  

Da ist es ratsam, ein gutes Team aufzustellen. Das hat der Verein getan. Nun muss »nur« noch die trotz mancher Verrenkung immer noch ehrenamtliche Arbeit erledigt werden. (bm)