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18.06.2011 - Reutlinger General-Anzeiger

HINTER DEN KULISSEN - Naturtheater Reutlingen


Wenn die Stunde schlägt

Am 25. Juni und am 1. Juli sind Premieren. Die Vorbereitungen der Wasenwald-Festspiele 2011 sind auf diese "Deadline" ausgerichtet, und so hat man früh – im November beziehungsweise Januar – angefangen zu proben. Das Bühnenbild, die Kostümausstattung und die Musik sind lange besprochen, alle kennen ihre Aufgabe(n) und sind mit Feuereifer von Anfang an dabei. Seit Monaten wird also geschafft, Szene für Szene geprobt, gesungen, getanzt. Jeden Samstag wird an den Kulissen gebaut, fast täglich genäht, was der Faden hält. Alle denken, wir sind gut in der Zeit, das ist beruhigend, gibt Sicherheit. Es ist immer was los auf und hinter der Freilichtbühne, manchmal ist es hektisch, aber die Stimmung ist gut, denn es geht voran.

 

Doch – wie soll es anders sein – dann fängt's an: Proben fallen ins Wasser, weil das Wetter dementsprechend ist. Immer wieder fällt ein Darsteller wegen Krankheit aus. Es ist halt im Frühjahr abends noch recht kalt und auch ungemütlich im Wasenwald. Und wenn's eine oder einen erwischt, nutzt auch eine dicke Jacke und ganz viel Tee nichts mehr. Gesangsproben mit kratzigem Hals? Das geht nicht, auch wenn es jetzt um alles geht. Ohne Stimme keine Töne.

 

Nicht anders im Bühnenbau: Wer schon mal (um-)gebaut hat, weiß es zu gut: Man kann noch so sorgfältig planen und alles vorbereiten, irgendwann kommt etwas dazwischen oder geht schief, und der angestrebte Zeitpunkt der Fertigstellung verzögert sich unweigerlich. Da dies bei einem Theater mit festen Terminen – den Premieren nämlich – nicht geht, muss auf andere Art und Weise mehr Zeit rausgeholt werden. Es wird dann eben auch abends und sonntags gebaut. Alles kein Problem, denkt man, doch wenn just zur selben Zeit auf der Bühne geprobt, getanzt und gesungen wird, wird's schwierig. Bauen ist laut, Leitern und Werkzeug stehen im Weg rum, die Schauspieler können nicht so, wie sie sollen und wollen. Das führt zu einem gewissen Stress, da macht sich dann schon auch mal der eine oder andere Luft. Doch zum Glück ziehen alle am selben Strang, denn alle haben dasselbe Ziel vor Augen: Das Publikum begeistern.

 

Frei nach dem Motto "Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?" sind die letzten Tage vor der Premiere eben dann wirklich hektisch und zuweilen stürmisch. Dazu braucht's dann nicht einmal einen Wolkenbruch mitten in der Probe. (bm)




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