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25.10.2011 - Reutlinger General-Anzeiger

Ehrenamt trägt das »Juwel«

Engagement - Muntere Naturtheater-Matinée im Spitalhof geht ohne Stadtvertreter über die Bühne

 

Von Alexander Thomys

 

Ob beim Popcorn-Stand, beim Kartenvorverkauf, beim Bühnenbau oder am Kostümverleih: Beim Reutlinger Naturtheater sind viele Menschen hinter den Kulissen tätig. Den Applaus bekommen meist die Schauspieler - bei der Ehrungsmatinée des Naturtheaters wurden nun alle gleichsam gewürdigt: Langjährige Ehrenamtliche und Mitglieder - egal ob vor oder hinter der Bühne tätig.

Ohne die vielen Engagierten gäb's kein Naturtheater / Foto: Thomys

Ohne die vielen Engagierten gäb's kein Naturtheater / Foto: Thomys

Rund 28 000 Besucher kamen in der vergangenen Spielzeit zur Freilichtbühne im Wasenwald, ein »Erfolgserlebnis, das uns zugleich die Grenzen aufgezeigt hat«, wie Naturtheater-Vorstand Rainer Kurze erläuterte. Mit Ehrenamtlichen sei das kaum noch zu schaffen, umso wichtiger sei ihm »deren öffentliche Ehrung«.

 

Für eine würdige Umrahmung der Ehrung im Spitalhof sorgten die Akteure des Naturtheaters selbst: Die Chorgemeinschaft Naturtheater/St. Wolfgang, die in diesem Jahr ebenfalls ihr 25-jähriges Bestehen feiert, sorgte für musikalische Unterhaltung. Hinzu kamen launige Rezitationen von Holger Schlosser und Uwe Rittmann - die Ehrungsmatinee wurde so zu einem kurzweiligen Erlebnis.

 

Neben Vorstand Kurze führte auch Rolf Wenhardt, Präsident des Landesverbandes der baden-württembergischen Amateurtheater, die Ehrungen durch. »Sie sind die tragenden Säulen des Theaters«, lobte Wenhardt die Ehrenamtlichen, wobei sich der Landesverbands-chef vor allem über die jüngeren Aktiven freute.

 

Kurzweiliges Erlebnis

Deren Einsatz sei »beispielhaft«, lobte Wenhardt, der gleich drei junge Akteure für 20-jährige Mitarbeit ehren durfte: So ist der 26-jährige Dirk Schönwelder in der Jugendarbeit und Tontechnik engagiert, die 29-jährige Julia Coolens spielte »in unzähligen Rollen« mit und der 34-jährige Sascha Diener machte sich unter anderem als Schauspieler, Theaterpädagoge und Erfinder des Mitternachts-Spezials einen Namen. »Dein Tag müsste eigentlich 28 Stunden haben. Pass auf dich auf, wir brauchen dich noch mindestens weitere 40 Jahre«, erklärte Wenhardt in seiner Laudatio für Diener. »Dabei hat Sascha einst bellend als Spitz in »Max und Moritz« angefangen«, erinnerte sich Kurze schmunzelnd.

 

Bereits seit 40 Jahren aktiv im Einsatz für das Naturtheater ist Brigitte Bösler. Dabei ist die vor allem im Hintergrund als »verlässliche Hilfe« tätige Ehrenamtliche zum Wasenwald jeweils 45 Kilometer unterwegs. »Und das ist für sie wie selbstverständlich«, erläuterte Kurze anerkennend.

 

Über die mangelnde Anerkennung der Stadt Reutlingen schimpfte Kurze dagegen - zur Ehrungsmatinee war kein Vertreter der Stadt erschienen. »Ich bedauere es sehr, dass die Stadt Reutlingen es nicht geschafft hat, einen offiziellen Vertreter hierher zu schicken«, erklärte Kurze, und Wenhardt stimmte ihm zu: »Man weiß wohl nicht, welches Juwel man hier in Reutlingen hat.«

 

Für 10 Jahre aktive Mitarbeit wurden Jan-Erik Bauer, Ilona Honisch, Sabrina Honisch, Zübeyde Kuzdere und Margit Prokein geehrt. Seit 15 Jahren aktiv sind Jörg Lamparter, Tilmann Scheck, Bruno Hessing und Martin Honermann. Bereits 20 Jahre engagiert sind Julia Coolens, Gabriele Diener, Sascha Diener, Angelika Heidt, Carmen Lamparter, Hartmut Pohnke, Dirk Schönwälder, Manfred Schönwälder und Tanja Günter. 40 Jahre im Naturtheater aktiv ist Brigitte Bösler.

 

Für langjährige passive Mitgliedschaft wurden Susann Lamparter, Sylvia Müller, Antje Reichardt (alle 15 Jahre), Lore Kaupp (25), Heinz Kohberger und Helga Stephan (40) geehrt. Elsa Roßner ist 50 Jahre dabei. (GEA)




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