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Glänzende Saison-Bilanz: Nicht nur das musikalische Lustspiel »Im Weißen Rössl« kam bei den Zuschauern bestens an / Foto: privat

Glänzende Saison-Bilanz: Nicht nur das musikalische Lustspiel »Im Weißen Rössl« kam bei den Zuschauern bestens an / Foto: privat

29.08.2011 - Reutlinger General Anzeiger

Saison 2011 endet mit Spitzenergebnis: 28 733 Besucher strömten zu den Vorstellungen


Ansturm auf Wasenwald-Festspiele

Strahlende Gesichter bei den Verantwortlichen und Aktiven des Naturtheaters Reutlingen: Die Saison 2011 endet mit einem Spitzenergebnis. Obwohl sich das Wetter erst ab Mitte August von seiner sommerlichen Seite zeigte und im Juli in und um Reutlingen herum viele Veranstaltungen waren, strömten insgesamt 28 733 Besucher zu den 35 Veranstaltungen der diesjährigen Wasenwald-Festspiele.

 

»So viele Zuschauer hatten wir schon sehr, sehr lange nicht mehr«, bilanzierte der Vorsitzende Rainer Kurze nach der letzten Vorstellung am Samstagabend die überdurchschnittlich erfolgreiche Spielzeit. Und tatsächlich muss man schon etwas weiter in den Annalen des Naturtheaters zurückblättern, um eine ähnlich hohe Zuschauerzahl zu entdecken: Im Sommer 1993 kamen etwas über 25 500 Besucher zu den Vorstellungen vom Schwarzwaldmädel und Jim Knopf und die Wilde 13.

 

Die diesjährige Spielzeitbilanz ist tatsächlich mehr als rekordverdächtig, allein an zwei Augustwochenenden strömten jeweils über 4 000 Besucher zu den Wasenwald-Festspielen. Elf ausverkaufte Veranstaltungen, fast 24 600 Zuschauer bei den drei Eigenproduktionen, über 2 100 Besucher bei den vier Gastveranstaltungen und rund 2 000 Gäste beim Tag der offenen Tür sind der Lohn für die vielen Proben und das enorme Engagement hinter den Kulissen, das die insgesamt 120 ehrenamtlich Aktiven in diesem Sommer geleistet haben.

 

»Das Naturtheater kann nur auf einen sehr geringen städtischen Zuschuss bauen«

 

Die Kartennachfrage beim Kindertheater war dieses Jahr besonders groß und an der Theaterkasse gab es nicht selten traurige Kinderaugen und überraschte Eltern, die es versäumt hatten, frühzeitig Karten vorzubestellen und jetzt die bittere Erfahrung machen mussten, dass die Vorstellung bereits ausverkauft war. 11 596 kleine und große Besucher kamen zu den 13 Aufführungen von »Die kleine Hexe«, verfolgten gebannt das Geschehen auf der Bühne und klatschten begeistert zum Rhythmus der Lieder. Auch das musikalische Lustspiel »Im Weißen Rössl« in der Version »Bar jeder Vernunft« kam bei den Zuschauern bestens an. Nach 15 Vorstellungen konnten 11 775 Gäste gezählt werden. Immer wieder wurde die musikalische Leistung des gesamten Ensembles bewundert und nicht selten war in der Pause oder nach einer Vorstellung der Satz zu hören: »Aber die Hauptdarsteller sind doch sicher Profis« - das wohl höchste Lob für einen Amateurschauspieler.

 

Das Mitternachts-Special, das unter dem Motto: »Wasenwaldklinik - Leidenschaft, die Leiden schafft« stand, war bereits drei Wochen vor dem Aufführungstermin ausverkauft. Deshalb wurde kurzerhand auch die Generalprobe öffentlich gemacht und in eine Benefizveranstaltung umgewandelt. Die rund 200 Zuschauer sorgten für einen Erlös in Höhe von 1 000 Euro über den sich das Reutlinger Spendenparlament freuen darf.

 

Auch die Gastveranstaltungen kamen beim Publikum sehr gut an, die Oldie-Nacht war vorzeitig ausverkauft und zur Musical-Night strömten trotz Regens rund 750 Gäste. Lediglich beim Interkulturellen Tanzfestival und beim Schwäbischen Frühschoppen hätten sich die Verantwortlichen des Naturtheaters etwas mehr Gäste gewünscht.

 

Schließlich wurde am letzten Samstag auch das Preisrätsel um »Das Weiße Rössl« gelüftet: Nicht acht, neun oder zehn, sondern elf Blumenkästen waren in der Szenerie zu sehen. Die kleine Selina zog die Gewinnerin: Der Hauptpreis, drei Verwöhntage im echten Romantikhotel Weisses Rössl am Wolfgangsee, geht an Ute Birrel aus Ebersbach.

 

Trotz der sehr erfolgreichen Spielzeit machte Vorsitzender Rainer Kurze bei der letzten Vorstellung auch auf eine Misere aufmerksam: »Obwohl das Naturtheater mit diesen Zuschauerzahlen einen Spitzenplatz in der Reutlinger Kulturszene belegt, kann es leider nur auf einen sehr geringen städtischen Zuschuss aus dem Kulturetat bauen.« Allerdings könne ein Theaterbetrieb dieser Größenordnung kaum noch allein ehrenamtlich aufrechterhalten werden, so Kurze weiter. Deshalb sei das größte und älteste Theater von Reutlingen in den nächsten Jahren auch auf Teilzeitkräfte und somit auch auf eine stärkere finanzielle Unterstützung durch die Kommune angewiesen.




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