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02.06.2009 - Reutlinger General-Anzeiger

Konzert - Daniél Iberra begeistert im Naturtheater


Feurige Töne

Von Elisabeth Weidling

 

"Que nos queda" (Was uns bleibt) - das ist nicht etwa der Titel eines Theaterstücks, sondern eines Konzerts, das am Samstagabend den Auftakt der Wasenwald-Festspiele bildete. Daniél Iberra und seine Band haben mit einem Mix aus schwungvollen Latin-Rhythmen und gefühlvollen Jazzballaden zahlreiche Gäste ins Naturtheater gelockt.

 

Gegen 20 Uhr nimmt ein jung gebliebenes Publikum, das mitunter den Nachwuchs mitgebracht hat, Platz vor der Waldkulisse. Die Kenner unter ihnen haben wärmende Anoraks, Fleecejacken und Schals mitgebracht, dazu eine Wolldecke. Gut, dass vorne auf der Freilichtbühne ein heißer Pferdeschwanzträger mit argentinischen Wurzeln steht. Daniél Iberra begrüßt seine "amigos", setzt sich an den Flügel und stimmt mit kräftiger Stimme einen romantischen Song an. Seine Kollegen folgen ihm auf die Bühne. Martin Knauer an der Gitarre, Ralf Wettemann am Schlagzeug und Jörg Honecker am Bass sorgen bald darauf für Rhythmen, die sofort ins Blut gehen.

 

Gebannt blicken die Zuschauer nach vorne. Noch sind die Reaktionen trotz Beifallsbekundungen verhalten. Hier eine Frau, die im Takt der Musik auf den Oberschenkel klopft, dort ein Mann, der mit dem Kopf mitgeht. Das soll sich nach Einbruch der Dunkelheit ändern. Daniél Iberra - mitunter ausgerüstet mit einem Schellenreif - und seine Band heizen den Zuhörern kräftig ein, bis alle mitklatschen. Die Backgroundsängerinnen Dorothee Götz und Anette Heiter stellen sich links in Position, rechts das Bläserduo - Ulrich Röser und Gerd Moll.

 

Songs von der Liebe

Weil die Videoprojektion auf der goldgerahmten Leinwand zunächst nicht funktioniert, fasst der Latinosänger die Inhalte seiner Songs zusammen. Sie handeln von der Liebe und erzählen aus seinem Leben. Auch aktuelle Problem-Themen wie der Klimawandel oder die Wirtschaftskrise kommen darin vor.

 

Die Freiheit loszulassen, dieses Gefühl wolle er auf die Bühne bringen. Es gelingt ihm mit seinen ergreifenden Liedern. Die ruhigeren sind oft in Begleitung von Andrej Moulin am Akkordeon. So wie ein Song, den er für seinen verstorbenen Freund und Kollegen, den Saxofonisten Helmut Müller, geschrieben hat.

 

Während im ersten Teil ruhigere Töne vorherrschen, steigert sich die Musik nach der Pause, wird immer schneller und rhythmischer. Es scheint so, als ob das Publikum darauf gewartet hätte. Nachdem während der Zugabe Kinder angefangen haben zu tanzen, trauen sich auch einzelne Erwachsene nach vorne, um das Tanzbein zu schwingen.




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