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14.10.2008 - Reutlinger General-Anzeiger

Naturtheater ehrt langjährige Mitglieder, darunter zwei "Urgesteine" der Reutlinger Freiluft-Bühne

 

Sänger, Schauspieler, Bühnenbildner, Maler

Von Christoph B. Ströhle

 

Zwei seiner "Urgesteine" und 24 weitere langjährige Mitglieder hat das Naturtheater Reutlingen im Rahmen einer Matinee im Spitalhof geehrt. Manfred Maier, der singende und schauspielernde Maler, Ehrenmitglied seit 1997, wirkte in unzähligen Rollen im Theater sowie im Chor mit und vertrat im Beirat die Belange der Spieler.

 

Gerhard Schmid - auch er stand bei unzähligen Aufführungen auf der Markwasen-Bühne - arbeitete als Regieassistent, übernahm bei Herbststücken die Regie und hat in 35 Jahren 58 Bühnenbilder entworfen und gebaut. Mehr als vier Jahrzehnte lang wirkte er im Beirat, bevor auch er 1997 zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Im kommenden Jahr führt das Naturtheater seine schwäbische Fassung des "Jedermann" auf.

 

Gehört zum Inventar

Manfred Maier und Gerhard Schmid sind dem Theaterverein seit 60 Jahren verbunden. Beide haben den Wiederaufbau des Naturtheaters nach dem Krieg miterlebt: das Asyl im Garten des List-Gymnasiums und die Wiedereröffnung der Freilichtbühne 1950.

 

Willi Wahl, der seit 50 Jahren »zum Inventar« gehört, wie Rainer Kurze, Vorsitzender des NTR, es ausdrückte, hat sich nicht nur als Vereinsgärtner, sondern auch als Bühnenbauer und Darsteller verdient gemacht. Für viele unvergessen ist seine Paraderolle als Räuber Hotzenplotz, die er in den 70er- und 80er-Jahren mehrfach mit Leben füllte. "Was in diesem Jahr und in den vergangenen Jahrzehnten im Naturtheater ehrenamtlich geleistet wurde, ist beispielhaft", sagte Kurze, der mit dem Präsidenten des Landesverbandes Amateurtheater, Rolf Wenhardt, die Ehrungen vornahm.

 

Geehrt wurden die Vereinsaktiven Angela Heizmann und Anne Noe (seit 10 Jahren dabei), Uwe Rittmann und Dagmar Schönwälder (15 Jahre) sowie Petra Glaunsinger, Charlotte Höhsl, Annemarie Ott, Brigitte Neumann, Andreas Pedretti, Holger Schlosser und Martina Weik (25 Jahre). Sigrid Eissler und Manfred Lamparter erhielten für 30 Jahre aktive Mitgliedschaft eine Auszeichnung, Konrad Lamparter gar für 40 Jahre.

 

Dank und Urkunden gingen auch an die Fördermitglieder Ludwig Holzer, Elisabeth Irrle, Eva-Maria Kaufmann, Otto Neumann und Margarete Specht (für 15 Jahre) sowie an Dieter Endries, Helma Kohberger und Petra Weise (25 Jahre) und Hans Lorch (40 Jahre). Dass das Naturtheater im Sommer sein 80-jähriges Freilichtbühnenjubiläum feiern konnte, sei wesentlich mit ihr Verdienst, sagte Kurze an die Adresse der Geehrten und blickte zufrieden auf eine »überaus erfolgreiche Spielzeit 2008 mit über 21 500 Besuchern« zurück. "Sicher haben auch die neue Zuschauerhalle und der neu gestaltete Aufenthaltsbereich zum Erfolg beigetragen", fügte er an.

 

Rolf Wenhardt vom Amateurtheater-Landesverband lobte, für ihn sei das Reutlinger Naturtheater "die zurzeit beststrukturierte Bühne im Land". Den Verein zeichne nicht nur eine hervorragende Jugendarbeit aus. Die Tatsache, dass ihm die Akteure jahrzehntelang treu bleiben, zeuge zudem von einem guten Betriebsklima.

 

Mit heiterer Note

Das bunte Rahmenprogramm der Vereinsaktiven verlieh der Matinee eine heitere Note. So glänzte die Chorvereinigung Naturtheater/St. Wolfgang unter ihrem Leiter Andreas Dorfner musikalisch mit "Szenen aus der Ehe" und einem swingenden Männersextett. Altregisseur Werner Johst rezitierte augenzwinkernd Ludwig Uhlands Ballade "Des Sängers Fluch" - auf Sächsisch. Spielleiterin Susanne Heydenreich gab tragikomische Einblicke in die Nöte eines Schauspielers, der auf der Bühne steht und kein Stichwort bekommt. Uwe Rittmann und Ingo Raiser schließlich stimmten mit einem Appetithappen auf den "Schwäbischen Jedermann" ein.




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