Naturtheater Reutlingen Mark Gewand 3 72762 Reutlingen Wasenwaldfestspiele Wasenwald Festspiele Homepage Naturtheater Reutlingen Mark Gewand 3 72762 Reutlingen Wasenwaldfestspiele Wasenwald Festspiele Homepage


13.03.2008 - Reutlinger General-Anzeiger

Jahreshauptversammlung im Zeichen des Hallenbaus. Morgen Richtfest und am 6. Juni Einweihung. "Durchwachsener" Rückblick auf die Spielzeit 2007

 

"Großes Jahr steht bevor"

Von Jürgen Kempf

 

Im Naturtheater Reutlingen stehen entscheidende Dinge an. Morgen, Freitag, wird Richtfest an der über eine Million Euro teuren Zuschauerhalle gefeiert, am 6. Juni ist die Einweihung. Und auch ansonsten ist der Terminkalender des rührigen Vereins prall gefüllt. Als Erwachsenenstück wird in diesem Jahr "Les Misérables" von Victor Hugo und für Kinder "Jim Knopf" nach Michael Ende gespielt.

 

"Ein großes Jahr steht vor uns", sagte Vorsitzender Rainer Kurze vor 52 Mitgliedern bei der Jahreshauptversammlung in der "Waldesslust". Kurze zeigte sich insgesamt sehr zufrieden mit der Entwicklung in dem aktuell 312 Mitglieder zählenden Verein. Nicht ganz zufrieden war er allerdings mit dem Ergebnis des Erwachsenenstücks ("Krach in Chioggia"). Die 6.323 Besucher im vergangenen Jahr seien etwas enttäuschend gewesen.

 

Besser lief nach etwas zähem Beginn das Kinderstück ("Das Dschungelbuch"). Bei zwölf Vorstellungen wurden 10.070 Besucher gezählt. Insgesamt verzeichnete das Naturtheater 18.063 Zuschauer, wozu auch die Veranstaltungen wie der Tag des Freilichttheaters, die "Musical Night", das "Mitternachts-Special" (Kurze: "ein würdiger Abschied von der alten Halle"), aber auch "Der Musterknabe" der Jugendgruppe beigetragen haben.

 

Neues Konzept

Bewährt habe sich auch das neue Konzept für den "Feierabend", der jährlichen Gala des Naturtheaters, die im Ergebnis diesmal kostendeckend gewesen sei. Nur in Sachen Musik gebe es noch unterschiedliche Meinungen, meinte Kurze. Der Vorsitzende zeigte sich überzeugt, dass man mit der neuen Zuschauerhalle "in diesem Jahr die 20.000-Marke" knacken« werde. Und noch ein weiteres bemerkenswertes Detail: Der eigentliche Theaterbetrieb wird zu 85 Prozent aus eigenen Einnahmen finanziert.

 

Die finanziellen Dimensionen beim Naturtheater sind für einen Verein nicht unbeträchtlich, wie es aus dem Bericht des kaufmännischen Verwalters Tilmann Scheck hervorging. Ohne den Hallenbau wurden im vergangenen Jahr über 300.000 Euro in Einnahmen und Ausgaben bewegt. Fast die Hälfte der Einnahmen resultierten aus dem eigentlichen Theaterbetrieb. Investiert wurde auch ohne Halle: Über 40.000 Euro haben beispielsweise die neuen Toilettenanlagen in der vereinseigenen Gaststätte "Waldesslust" gekostet.

 

Noch größer war im vergangenen Jahr mit fast 460 000 Euro der Hallenetat. Nicht ganz die Hälfte der Investitionssumme von 1,2 Millionen Euro wurden dabei finanziert, wobei Stadt, Land und Kreis kräftig mithalfen. Gut gelaufen ist bisher die Patenschaftsaktion für die Theatersessel.

 

Eine feste Größe und auch das "Humankapital" für die Zukunft ist die Jugendgruppe. Leiter Sascha Diener hob hervor, dass sehr viele Jugendliche im vergangenen Jahr auf der Bühne Fuß gefasst haben, sowohl im Kinder- wie auch Erwachsenenstück. Die Jugendgruppe hat wieder den Foto- und den Popcornstand betrieben, beim Tag der offenen Tür und beim "Mitternachts-Special" mitgewirkt und mit dem "Musterknaben" unter der Regie von Silke Beyer ihren eigenen Theaterbeitrag geliefert.

 

"Eigenständig, aber ein Teil des Vereins" ist der Chor Naturtheater/St. Wolfgang. Chorreferent Dr. Fritz Fuchs hob heraus, dass "Singen jung erhält", wiesen doch die 52 Sänger und Sängerinnen einen Altersschnitt von knapp 63 Jahren auf. Neben der Mitwirkung an »Feierabend« und Matinee hat der Chor zur Orgelweihe in St. Wolfgang die G-Dur-Messe von Dvoák aufgeführt. Chorleiter Andreas Dorfner sagte, die Chorarbeit in diesem Jahr stehe im Zeichen der neuen Halle. So habe man zur Einweihung im Juni ein Programm vorbereitet.

 

Berichte zum Baustand der Halle gab es von Architektin Barbara Crooneberg, Julia Coolens referierte zur Theaterarbeit, und die Regisseure Susanne Heydenreich und Paul Siemt warfen einen Blick auf die Stücke der Saison.




© 1999-2024 ITOGETHER