17.08.2013 - Reutlinger General-Anzeiger
Ein Triple beim Naturtheater
HINTER DEN KULISSEN - Naturtheater Reutlingen
Der Begriff »Triple« kommt aus dem Englischen und bedeutet »dreifach«. Eigentlich bezeichnet er einen dreifachen sportlichen Erfolg innerhalb eines bestimmten Zeitraums. So oder ähnlich kann man das im Internet nachlesen. Mit einer gewissen künstlerischen Freiheit, die wir uns hier einfach nehmen, lässt sich dieser Ausdruck auch sehr gut auf das Naturtheater Reutlingen anwenden. Denn analog zum Sport finden hier dreierlei Aufführungen in einer sehr kurzen Zeit – genauer gesagt an einem Tag – statt, was auf jeden Fall ein kurzer Zeitraum ist.
Der fürs Triple notwendige Erfolg kann heute natürlich nur vermutet werden, da dieses absolute Highlight im Rahmen der Wasenwald- Festspiele ja noch bevorsteht. Die bisher verkauften Eintrittskarten prognostizieren allerdings den erforderlichen Erfolg, um als »echtes« Triple zu gelten. Pokale gibt es nicht, aber hoffentlich jede Menge Applaus.
Doch gehen wir einen Schritt zurück. Von was ist denn eigentlich die Rede? Das Event, über das wir hier reden oder besser gesagt schreiben, steigt heute, also am Samstag, 17. August, auf der Freilichtbühne des Naturtheaters Reutlingen. Dreimal hintereinander, quasi nonstop wird dort heute Theater gespielt.
Los geht’s um 15 Uhr. Da feiert »Mein Freund Wickie« seine Abschiedsvorstellung. Um 19.30 Uhr beginnt dann die Reise »In 80 Tagen um die Welt« und um 23 Uhr hebt sich der imaginäre Vorhang der Freilichtbühne im Wasenwald für das Mitternachts-Special. Erst spät in der Nacht beziehungsweise früh morgens – das liegt in der Sichtweise des Betrachters – ist dieses Triple zu Ende.
Natürlich steckt ein Kraftakt aller Beteiligten hinter diesem Triple. Schauen
wir beispielhaft auf die Tontechnik. Der verantwortliche Tontechniker Dirk
Schönwälder war bei allen Proben dabei, stellte Musik und Toneffekte zusammen und drückt die Knöpfe bei der Aufführung.
So weit, so gut. Am heutigen Samstag wartet für ihn sein ganz »normaler Job« bei Kinder- und Abendstück. Das würde reichen, um einen Feierabend verdient zu haben. Doch es geht ja weiter: Zu später Stunde heißt es, in aller Eile die Mikrofone einsammeln, Akkus wechseln, die Leute neu verkabeln und einen Soundcheck im Schnelldurchlauf zu starten. Dann Ton und Musik ab für das letzte Kapitel des Abends. Danach heißt es aufräumen, abschließen und gute Nacht. Eine Meisterleistung aller, für die es nicht genug Lob geben kann und die den Triple-Gewinn verdient hat! (bm)
