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26.08.2023 - Reutlinger General-Anzeiger

HINTER DEN KULISSEN - Naturtheater Reutlingen

Einer, der nicht rastet

Im Naturtheater Reutlingen gibt es viele Aktive auf und hinter der Bühne. Viele sind jahrelang dabei, andere jahrzehntelang und manche fast ihr ganzes Leben. So einer ist Gerhard Schmid. Das Ehrenmitglied des Reutlinger Theatervereins kann in diesem Jahr auf 75 Jahre Vereinsmitgliedschaft zurückblicken. Er spielte in vielen Freilicht- und Saaltheaterstücken große und auch mal kleinere Rollen. Seine Leidenschaft aber galt dem Bühnenbau – er hat siebzig Bühnenbilder entworfen und sie gemeinsam mit dem Bühnenbauteam gebaut. Die Modelle dazu – die er natürlich auch selber gemacht hat – konnten über viele Jahre im jetzt maroden Vereinsheim angeschaut und bewundert werden.

 

Ein weiteres Zeugnis seiner Verbundenheit mit dem Naturtheater ist der Fries, den er anlässlich des 60. Vereinsjubiläums am Zaun innerhalb des Theatergeländes gemalt hat. Darauf zu sehen sind chronologisch die Namen und Jahreszahlen der Freilichttheaterstücke, die im Wasenwald gespielt wurden – auf zwanzig Tafeln mit jeweils drei Stücken.

So sieht Verbundenheit aus: Gerhard Schmid vor dem Fries mit Ansichten der Stadt / Foto: NTR

So sieht Verbundenheit aus: Gerhard Schmid vor dem Fries mit Ansichten der Stadt / Foto: NTR

Und seit einem Jahr war er damit beschäftigt, einen weiteren Fries zu restaurieren und weiterzuentwickeln. Im bereits erwähnten Vereinsheim hing viele Jahre ein zweiteiliger plastischer Fries mit Ansichten der Stadt Reutlingen. Der Vorstand war sich mit Gerhard Schmid einig, dass er zu schade zum Wegwerfen ist. Es entstand die Idee, die beiden Teile im ehemaligen Gasthaus an die Wand zum Kostümfundus anzubringen und auf den beiden Schiebetüren dazwischen die Stadtansicht zu vervollständigen.

 

Als Vorlage diente eine Luftaufnahme von Reutlingen. Schmid fertigte Zeichnungen von rund 800 Häusern an, kopierte sie auf dickes Papier, schnitt die Häuser aus, bemalte sie und klebte sie zu einem Stadtbild zusammen. Dieses wurde von Profis auf Folie kopiert und an die Schiebetüren geklebt. Über allem thront leicht romantisiert die Achalm. Seit dieser Woche ist das Kunstwerk fertig und an seinem Bestimmungsort angebracht. Das könnte einen wohlverdienten Feierabend für Gerhard Schmid bedeuten. Doch wer weiß, was ihm nach dem Besuch der letzten Vorstellung von "Sister Act" Neues einfällt! Mit dem Amateurtheaterpreis Lamathea wird bürgerschaftliches Engagement ausgezeichnet. Als diesjähriger Preisträger ist das Naturtheater Reutlingen stolz auf Menschen wie Gerhard Schmid, die nicht nur ihre Freizeit im Verein verbringen, sondern dort wahrlich zuhause sind. (bm)




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