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10.05.2016 - Reutlinger Nachrichten

Zeitreise ins wilde Berlin

Mit "Cabaret" und „Aladin" zeigt das Naturtheater Reutlingen dieses Jahr ab 18. Juni ein 20er-Jahre-Musical und ein orientalisches Märchen


KATHRIN KIPP

Foto: Kathrin Kipp

Foto: Kathrin Kipp

Einen "Tanz auf dem Vulkan" verspricht Regisseurin Susanne Heydenreich mit ihrem Musical "Cabaret" im Naturtheater, das unter anderem im Berliner Kit-Kat-Club spielt: Die Wilden Zwanziger sind noch nicht vorbei, alle wollen sich amüsieren. Im Nachtclub kann das Bürgertum seinen heimlichen Sehnsüchten frönen. Auch der amerikanische Schriftsteller Cliff Bradshow treibt sich hier herum, verliebt sich in die Sängerin Sally Bowles. Alles könnte gut gehen, würden nicht die Nationalsozialisten in den Startlöchern stehen und ihre miese Stimmung verbreiten.

 

"Ein Musical, das nicht nach absoluter Perfektion strebt", sagt Heydenreich, schließlich spielt es in einem "zweitklassigen Club". Was allerdings nicht bedeutet, dass die Schauspieler des Naturtheaters nicht wieder erstklassig singen und spielen werden: Alexander Reuter sorgt erneut als musikalischer Leiter für den gesanglichen Wohlklang. Susanne Heydenreich, die die Rolle der Sally selbst schon gespielt hat, will schon lange mal das Naturtheater in den Kit-Kat-Club verwandeln.

 

Weil "Cabaret" eben keine flache Komödie, sondern durchaus mit politischen Inhalten angereichert ist: "Geschichte wiederholt sich", sagt Heydenreich, und "das Stück mahnt uns, wachsam zu sein und auf keinen Fall die Klappe zu halten". Und das mit "grandioser, pfeffriger Musik" (von John Kander und Fred Ebb), die "Andrew Lloyd Weber so niemals hinbekommen hätte". So biete "Cabaret" eben beides: "Sahnesoße und Cayenne-Pfeffer".

 

Während Heydenreichs Musical in einem eher reduzierten Schwarz-Weiß-Ambiente spielt, holt das Naturtheater für das Familienstück "Aladin und die Wunderlampe" wieder den ganz großen Farbkasten raus: Auf der orientalisch gestalteten Bühne wird es überall blinken, blitzen, glitzern, glänzen und knallen, denn Regisseur Ambrogio Vinella will es richtig krachen lassen, mit schnellen Szenen- und Bühnenbildwechseln, auf mehreren Ebenen, bunten Kostümen, Pyro-Effekten und einem Säbelkampf-Spektakel zum Finale.




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