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13.05.2015 - Schwäbisches Tagblatt, Tübingen

In dieser Saison will das Naturtheater die 30.000-Besucher-Marke knacken


Mit Sams und Don Camillo

Mit Sams, Don Camillo, Peppone und Konstantin Wecker als Zugpferde möchte das Naturtheater in diesem Sommer die 30.000-Besucher-Marke knacken. 38 Veranstaltungen in zehn Wochen soll es bei den Wasenwald-Festspielen 2015 geben. Die Spielzeit dauert deshalb sogar eine Woche länger.

Das kann ja heiter werden, wenn das Sams (Marie Schneider) und Frau Rotkohl (Ute Raiser) auf der Naturbühne im Wasenwald aufeinander treffen / Foto: NTR

Das kann ja heiter werden, wenn das Sams (Marie Schneider) und Frau Rotkohl (Ute Raiser) auf der Naturbühne im Wasenwald aufeinander treffen / Foto: NTR

USCHI KURZ

 

Das Programm ist ambitioniert: Don Camillo und Peppone als Erwachsenenstück, Sams für die jungen Zuschauer/innen und als dritte Eigenproduktion das Mitternachts-Special, das sich dieses Mal mit dem „Bio-Wahn“ beschäftigt. Hinzu kommen mit der Musical Night und der SWR3 Live Lyrix zwei Gastveranstaltungen und – neu im Programm: als Kooperation mit dem Soziokulturellen Zentrum franz.K, ein Konzert mit Konstantin Wecker. Der bringt zum 40-jährigen Bühnenjubiläum seine "40 Jahre Wahnsinn" mit.

 

Für Regisseurin Susanne Heydenreich ist "Don Camillo und Peppone" bereits die 11. Inszenierung im Wasenwald. Doch anders als bei dem Musical "Kiss me Kate" im vergangenen Jahr kann sie an dieser Vorlage wenig verändern, weil auf dem Roman, den Giovannino Guareschi 1948 geschrieben hat, noch das Urheberrecht liegt. Allerdings, so Heydenreich, sei es ihr in Absprache mit dem Verlag gelungen, die Theaterfassung aus dem Jahre 1996 etwas politischer zu gestalten.


"Bühnenbilder müssen die Brücke zwischen den Stücken bauen" (Rainer Kurze)

Für Mikael Bagratuni, der die Musik für "Don Camillo und Peppone" geschrieben hat, ist es "ein superschönes Stück". Für jeden Charakter sei ihm gleich eine eigene Musik eingefallen und natürlich gebe es angesichts des permanenten Clinchs, in dem die Kommunisten mit den Konservativen liegen, einige "beabsichtigte Disharmonien". Der Clinch wird freilich nicht nur musikalisch ausgetragen, es gibt auch handfeste Kämpfe zwischen den Kontrahenten. Und damit die nicht buchstäblich ins Auge gehen, wurde Stefan Müller-Doriat für die Kampf-Choreografien eingestellt. 39 Darsteller/innen und ein Hund spielen im Erwachsenenstück mit und sie alle dürfen bei der Massenschlacht mitmachen – auch Bella.

 

Die Bühnenbilder sind wie immer eine große Herausforderung, sagt der Erste Vorsitzende des Naturtheaters, Rainer Kurze, denn sie müssen die Brücken zwischen den verschiedenen Produktionen bauen. Eugen Krauss, der für das Bühnenbild verantwortlich ist, ist schon zum sechsten Mal dabei und hat wie immer "ganz viele Helfer". Dass darunter erstmals auch einige Flüchtlinge aus dem Wohnheim in der Ringelbachstraße sind, freut ihn besonders. Die seien so motiviert, erzählt Kurze, dass man sich schon überlege, gemeinsam mit den Flüchtlingen eine eigene Theaterproduktion zu machen.

 

42 Kinder und Jugendliche spielen beim Kinderstück "Das Sams – Eine Woche voller Samstage" mit. Regie führt wieder Ambrogio Vinella und obwohl er sich zunächst fragen musste "wie kriegen wir diese Menge bewegt", konnte er sich streng an die Vorlage von Paul Maar halten. Mit einer kleinen Ausnahme: Frau Rotkohl darf schwäbisch sprechen. Ute Raiser ist in dieser Spielzeit nicht nur als Frau Rotkohl aktiv, sie ist auch für die Maske zuständig. Für die 16 Sams-Vorstellungen werden zwischen fünf bis sieben Latex-Schweinenasen benötigt, und um die Frauen im Erwachsenenstück zeitlich passend auszustaffieren, benötigt es unzählige Haarteile. Die Musik für das "Sams" hat Anselm Nadj geschrieben, der im Vorjahr bereits den "kleinen Vampir" musikalisch umgesetzt hat.

 

Erstmals beteiligt sich das franz.K an den Wasenwald-Festspielen. Geschäftsführer Andreas Roth freut sich auf die Spielstätte, die für das Konzert mit Konstantin Wecker, der sich ja als "Volkssänger" begreife, ein perfektes Ambiente biete. Der Liedermacher, der bereits seit Herbst auf seiner "Wahnsinns"-Tour ist, wird mit voller Band anreisen und einen Querschnitt seines bisherigen Schaffens liefern. Bei einer so großen Produktion, so Roth, sei man auf die Mithilfe von Ehrenamtlichen angewiesen, und das sei in Zusammenarbeit mit dem Naturtheater leichter zu stemmen.

Am Naturtheater sind die Vorbereitungen in vollem Gang. Zwischen den Kulissen präsentiert das Team die neuen Produktionen im Wasenwald. Foto: ST

Wasenwald-Festspiele starten mit Tag der offenen Tür

Die Saison am Naturtheater beginnt am 7. Juni mit einem Tag der offenen Tür und geht bis zum 28. August. Am 12. Juni präsentiert der Liedermacher Konstantin Wecker seine "40 Jahre Wahnsinn". Die Premiere von "Don Camillo" ist am 20. Juni und am 26. Juni treibt das Sams erstmals auf der Freilichtbühne seinen Schabernack. Sowohl das Erwachsenenstück als auch das Kinderstück wird jeweils 16 Mal gespielt. Am 2. Juli steht das SWR3 Lyrix auf dem Programm, am 24. Juli eine Musical Night. Zum Abschluss der Saison wird zweimal das Mitternachts-Special gegeben. Karten gibt es an den üblichen Vorverkaufstellen und an der Theaterkasse.

Weitere Informationen: unter www.naturtheater-reutlingen.de




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