28.10.2015 - Reutlinger Nachrichten
Kurze: Sie alle tragen bei zu dieser Erfolgsgeschichte
Für lange Jahre der Verbundenheit ehrte das Naturtheater Menschen, die maßgeblich zum Erfolg der Spielstätte im Wasenwald beigetragen haben. Und zwischenzeitlich gab's humorvolle, gespielte Szenen.
Diese Bilanz kann sich sehen lassen. Mit 33 500 Besuchern konnte das Naturtheater das beste Ergebnis seiner Vereinsgeschichte erleben. 1863 als Arbeiterbildungsverein gegründet, wurde 1928 dessen Freilichtbühne eröffnet. Heute hat der Verein 310 Mitglieder - und durfte nun den bisherigen Rekordbesuch feiern - aber auch die Mitglieder ehren, die schon seit geraumer Zeit dem Verein um seinen Vorsitzenden Rainer Kurze und Bärbel Mauch als Vize die Treue halten.
Naturtheater-Vorsitzender Rainer Kurze (links) bedankt sich bei langjährigen Mitgliedern des Vereins / Foto: Jürgen Herdin
Dabei wurden die rund 150 Besucher im Spitalhof auch "bespielt", wie das auf Neudeutsch heißt. Und sie amüsierten sich prächtig. Gleich zu Beginn trat der "Tatort"-Karl-Friedrich Börne auf, der im Fernsehen die Forensik in Münster leitet, und häufig äußerst arrogant und affektiert auftritt. "Wenn der Kuchen spricht, schweigt der Krümel", herrschte der seine Mitarbeiterin "Alberich" an, die gerade einmal 132 Zentimeter hoch ist.
Und dann war es an Rainer Kurze, seine "große Familie" Naturtheater zu würdigen. Über 120 Leute leisten ehrenamtliche Mitarbeit hinter der Bühne, "aber auch die restlichen 180 Mitglieder unterstützen unsere Arbeit nicht nur ideell", so Kurze. Denn sie sind es, die die Werbetrommel rühren, weit über Reutlingen hinaus.
Alle seien sie Menschen,"die die Erfolgsgeschichte Naturtheater ein wesentliches Stück begleitet haben." Nicht nur das Theaterspiel, sondern auch gesanglich hätten sie das Vereinsleben insgesamt zu ihrer Herzenssache gemacht, so Kurze.
Menschen vom Kleinkind bis zum Hochbetagten kämen draußen im Reutlinger Wasenwald zusammen, erlebten dort ein Gemeinschafsgefühl, "bewegen etwas und geben es an die Besucher weiter", so Kurzes Lob. Von Beginn an habe man seit Bestehens der Spielstätte auf solche Menschen bauen können. "Sie sind unser wichtigstes Gut, ihre Kreativität ist unsere Stärke - und ihr ehrenamtliches Engagement ist vorbildlich", so Kurze.
Und, wie gehabt, zwischen den Ehrungsblöcken gab's beeindruckende Einlagen, wie "die versunkene Glocke", dargeboten vom langjährigen Naturtheater-Regisseur und Ehrenmitglied Werner Johst. Die jungen Leute traten mit "Poetry Slam" in Erscheinung.
Keine Frage, dass auch das Kindertheater-Ensemble seinen Platz haben sollte. Denn auch dieses trug maßgeblich dazu bei, dass diese Theater-Saison zum Besucherrekord avancierte. Sie spielten "Das Sams - eine Woche voller Samstage." Die Kinder sangen daraus den beliebten Song "Das Beiss-Fest," es folgte ein Stehempfang.
Die Geehrten
Für zehn Jahre aktive Tätigkeit im Verein gab es eine Urkunde und die bronzene Ehrennadel des LABW, des Landesverbandes Amateurtheater Baden-Württenberg. Sie bekamen Kim Glaunsinger, Marco Honisch, Heiko Raiser und Carlos Vogt.
Für 15 Jahre aktive Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet Bärbel Mauch, sie ist seit 2003 stellvertretende Vorsitzende, Carina Armbruster und Denis Blank.
40 Jahre mit von der Partie beim Naturtheater ist Reiner Mauch. Er erhielt neben der Urkunde auch die Goldene Vereinsnadel. Als "Kind im Volk" hatte er bis 1980 mitgespielt.
Und seit sogar 50 Jahren hält Helga Baur dem Verein die Treue. Sie ist vielen Besuchern noch vom Kartenvorverkauf bekannt.
