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17.01.2011 - Reutlinger Nachrichten

Vom CMT-Partnerland Island zum Reutlinger Stand - Rund 40.000 Besucher am ersten Messetag auf den Fildern


Vulkan-Asche, Mutscheln und ein weißes Rössl

Eine Großstadt muss auch touristisch punkten, und Reutlingen hat zudem die schöne Landschaft um sich herum. Im großen Trubel der Reisemesse CMT war am Samstag auch das Naturtheater zu Gast.

 

Von Jürgen Herdin


Am Stand des diesjährigen CMT-Gastlands Island präsentieren die Nordländer doch tatsächlich Einweckgläser mit der schmutzgrauen Asche des Eyjafjallajökull-Vulkans. Obwohl der im Frühjahr unseren Flugverkehr für 22 Tage lahmgelegt hat, können die Besucher heute darüber schmunzeln. Von der weiten Welt in die Heimat: Am Stand von Reutlingen in Halle 6 gibt's leckere Mutschelhäppchen zum verkosten, gleich nebenan warb am Samstag das Naturtheater. Deren Chef-Maskenbildnerin Ute Raiser schminkte die kleinen Messebesucher.

 

Als um zehn Uhr die Kassen auf der Fildermesse am Flughafen öffnen, ist das größte Parkhaus im Land, das die gesamte A 8 überspannt, fast voll. 4000 Autos passen rein. Nicht viel anders sieht es auf den Parkierungsflächen rund um die Messehallen aus. Bis am Abend werden in acht Stunden rund 40 000 Besucher die größte Caravan- und Tourismus-Börse Europas gesehen haben. Die Fernweh- und Urlaubs-Schau mit 1995 Ausstellern aus 95 Ländern geht noch bis Sonntag.

 

Und in dieser Zeit gilt es sich gut zu verkaufen. Kanada, das Allgäu, die Südsee, Kenia - zweites Partnerland der CMT, die Schwäbische Alb, Pforzheim, Heilbronn und Reutlingen: Letztere drei sind Orte, die kaum jemand als Pauschalurlaubsziel aussucht - aber Tagesbesucher zählen auch. Wobei jedoch die Alb mit ihrem Biosphärengebiet, so denn gut bekannt gemacht und vermarktet, schon auch mit Gästen rechnen kann, die dort eine Woche am Stück bleiben.

 

Für Tanja Ulmer, die Geschäftsführerin des Stadtmarketings "StaRT", gilt es auf der CMT immer, feste auszuteilen - Broschüren über Reutlingen und Informationsmaterial zu all den Veranstaltungen, die in diesem Jahr Besucher auch von weiter her locken dürften.

 

Und da gibt es eine ansehnliche Auswahl: Die Mundartwochen, die Kulturnacht mit 1000 Künstlern, die Gönninger Tulpenblüte, "Garden Life", das landesweit einzigartige "Neigschmeckt", das neue, didaktische Stadtspiel "Schnitzeljagd" für Kinder, die Schau "tierische Giganten" ab dem ab 3. April. Etwas vergessen? Genau: Das Altstadt-Shopping und die, Guinness-Buch-verbriefte, mit 31 Zentimetern engste Gasse der Welt, die Spreuerhofstraße gehören freilich ebenso dazu wie das Naturtheater, das heuer "Im weißen Rössl" und "Die kleine Hexe" von Otfried Preußler gibt.

 

Tanja Ulmer streichelt einen Dinosaurier en miniature, der erste Blickfang am Reutlinger Stand "6B87.2", der eingebettet ist ins Gesamtprojekt Schwäbische Alb, deren grüne Banner von Weitem schon sichtbar sind. Und während Jan Wiedemann (17) in seinem überdimensionalen Mutschelgewand zusammen mit Miriam Hohenberger (19) - in bäuerlicher Tracht - das saisonale Gebäck der Achalmstädter häppchenweise auf dem Teller und samt Rezeptvorschlag anbietet, wird das Gedränge an diesem Samstagvormittag immer größer.

 

Hier ein italienischer Tenor, dort Häppchen und Weinproben - sowie tausende Menschen, deren Arme am Abend ein wenig länger sein werden: Die Reizüberflutung geht einher mit Sammlerwut - ein Prospekt mehr wird schon noch in die Tüte passen. Praktisch veranlagte fahren gleich mit dem Trolley-Koffer durch die weitläufigen Hallen.

 

Alles Wichtige über Reutlingen allgemein und über die besonderen Ereignisse 2010 gibt es - attraktiv aufgemacht und bunt gedruckt - die ganze Woche noch von Tanja Ulmer und ihrem engagierten Team, zu dem auch Sabine Seume, Yvonne Wisotzki, Julia Baldermann und Viktoria Nidens gehören.

 

Nebenan, beim CMT-Gastspiel des Naturtheaters, kommt erst recht eine Menge Farbe ins Spiel. Die Theaterleute Rainer Kurze und Tilmann Scheck bewundern ihre Maskenbildnerin Ute Raiser, die routiniert und mit wenigen Strichen dem kleinen Marcel (5) aus Kirchheim ein buntes Indianergesicht herbeizaubert. Und so eine Aktion ist doch allemal schöner als das herzeigen grauer Lava-Asche eines Vulkans auf Island.




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