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24.11.2008 - Reutlinger Nachrichten

Naturtheater veranstaltet zum Abschluss seines Jubiläums eine Feierabend-Herbstgala in der Listhalle

 

Ein bedeutendes Jahr neigt sich dem Ende zu

Von Marie-Louise Abele

 

Roter Teppich, Oskar- oder besser Gartenzwerg-Verleihung und musikalische Bonbons aus "My Fair Lady" - das Naturtheater lud zur Feierabend-Herbstgala in die Listhalle. Buntes Programm sorgte für Kurzweil.

 

Die Billig-Oskars werden wohl nicht mehr hergestellt, da mussten metallfarbene Gartenzwerge ran. Die Jugendleiter des Naturtheaters, Sascha Diener und Silke Bayer, übergaben schmunzelnd die begehrten Trophäen an Melanie Hageloch und Manuela Hansow für ihr Engagement im Jugendbereich. Dirk Schönwälder erhielt den Erwachsenen-Oskar, auch er hatte sich in diesem Jahr besonders um die Jugend bemüht.

 

Lange Dankesreden blieben den Gästen erspart, so gab es genug Zeit für herrliche Gesangsleckerbissen. Bekannte Lieder aus "My Fair Lady" mit der Chorgemeinschaft Naturtheater/St. Wolfgang sowie Highlights aus dem diesjährigen Mitternachts-Special mit Sascha Diener, Julia Coolens, Angela Sauter und Claudia Sieger versüßten den Abend. Ebenso Tanzeinlagen auf Bühne und Tanzparkett.

 

In bester Feierlaune blickte der Verein auf ein erfolgreiches und ereignisreiches Jahr mit zahlreichen Jubiläen zurück. Vor 145 Jahren wurde der Verein gegründet, seit 80 Jahren gibt es nun das Freilichttheater in Reutlingen, rund 120 Inszenierungen mit über 2000 Vorstellungen begeisterte über 1,5 Millionen Zuschauer seitdem. Vor genau 30 Jahren kam das Kindertheater hinzu. "Mit dem Bau der neuen Zuschauerhalle und der Neugestaltung des Eingangs- und Aufenthaltsbereichs hat das Naturtheater seine mit Abstand größte Investition in der Vereinsgeschichte getätigt", erzählte Vorsitzender Rainer Kurze. So wurden 1,4 Millionen Euro in die Zukunft des Theaters investiert, dazuhin bekam das "architektonische Schmuckkästchen" im Wasenwald eine Auszeichnung der Landes-Architektenkammer für beispielhaftes Bauen im Kreis Reutlingen.

 

Kurze bedankte sich vor allem bei den Zuschussgebern, der Stadt für 500 000 Euro, dem Land für 133 000 Euro und dem Kreis für 80 000 Euro. "Trotz dieser großzügigen Unterstützung durch die öffentliche Hand muss das Naturtheater rund 50 Prozent der Gesamtkosten selbst finanzieren." Die Theatersessel-Paten-Aktion habe bereits 275 Sitze an den Mann gebracht, dennoch gäbe es weitere 725 Sitze, die noch auf einen Paten warten.

 

Jüngst konnten viele Vereinsmitglieder für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement geehrt werden. "Gleichzeitig müssen wir feststellen, dass ein Verein in dieser Größenordnung mittelfristig betrachtet ehrenamtlich wohl kaum mehr zu führen und zu lenken sein wird", hob Kurze hervor.

 

Besonders organisatorisch werde man künftig auf professionelle Hilfe angewiesen sein. Der institutionelle Zuschuss der Stadt von 20 000 Euro pro Jahr reiche da bei weitem nicht mehr. Der Traditionsverein sei eine bedeutende Säule im Kulturleben der Stadt und über die Kreisgrenzen hinaus. "Reutlingen baut verstärkt auf Kultur, doch mit schönen Worten allein ist es nicht getan, auch der finanzielle Rahmen muss stimmen, wenn Ehrenamt im Alltag funktionieren soll."

 

"Die diesjährigen Wasenwald-Festspiele waren in jeder Hinsicht überaus erfolgreich", blickte Kurze zurück. Mindestens 2000 Besucher waren am 8. Juni zum Tag der offenen Tür gekommen. Den Publikumsrenner "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" haben 11 120 Zuschauer, das Schauspiel "Les Misérables" fast 9000 Besucher gesehen.

 

Theaterfreunde werden auch in der kommenden Spielsaison auf ihre Kosten kommen. Vom 30. Mai bis 30. August 2009 locken das Kult-Musical "Der kleine Horrorladen", das Kindertheaterstück "Alice im Wunderland" sowie Veranstaltungen wie "Der Schwäbische Jedermann - Das Spiel vom Leben und Sterben des reichen Mannes" in den Wasenwald.




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