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30.04.2022 - Reutlinger General-Anzeiger

HINTER DEN KULISSEN - Naturtheater Reutlingen

Mit heißer Nadel und viel Liebe

Die Vorbereitung der Freilichttheatersaison im Naturtheater Reutlingen ist jedes Jahr eine Herausforderung. Hat sich der Vorstand für ein oder besser gesagt für zwei Stücke entschieden, die gespielt werden sollen, beginnen die Regisseure, den einzelnen Ressorts ihre Ideen nahe zu bringen. Die Verteilung der Rollen auf die einzelnen Ensemblemitglieder, ein Bühnenbild, das sowohl beim Kinderstück am Nachmittag als auch beim Abendstück seine volle Wirkung entfaltet und ein Kostümbild, das die Inszenierung quasi abrundet – das ist die Herkulesaufgabe für alle beim Theater.

 

Für das Schneidereiteam bedeutet das: Viele Kostüme und Accessoires müssen neu angefertigt werden. Entwerfen, Maß nehmen, nähen und wieder ändern – so beginnt es und so zieht es sich durch, bis an der Premiere hoffentlich alles passt und gefällt.

Mit Herzblut bei der Sache: Das Schneiderei-Team des Naturtheaters / Foto: NTR

Mit Herzblut bei der Sache: Das Schneiderei-Team des Naturtheaters / Foto: NTR

Natürlich gibt es einen riesengroßen Fundus mit vielen wunderschönen Kleidern und Anzügen, doch sie müssen eben auch passen – zum Stück und zu der Person, die die Rolle verkörpert. Und das lässt sich halt manchmal auch mit Abändern nicht bewerkstelligen.

 

Wie die anderen Ressorts auch ist das Team in der Nähstube ehrenamtlich unterwegs. Zur Hochsaison, also im Frühjahr, sind es jede Woche viele Stunden Arbeit an der Nähmaschine oder bei der Anprobe. Doch die Damen – ja, es ist ein reines Frauenteam – versüßen sich die Arbeit. Eine Kaffeemaschine steht vor Ort zur Verfügung und für einen frisch gebackenen Kuchen nach guter Hausfrauenart ist immer gesorgt. So macht die Arbeit – sprich: das Nähen – gleich noch mehr Spaß. Aber natürlich ist nicht immer alles spaßig, bei den Kindern und Jugendlichen muss oft nachgearbeitet werden. Sie schießen naturgemäß in die Höhe, manchmal auch in die Breite, und das innerhalb weniger Wochen, sodass die Schneiderin von vorne anfangen kann. Ganz selten kann das gute, mit viel Herzblut genähte Kostüm an jemand anderes übergeben werden. Erwachsene wie Kinder vergessen manchmal, dass man/frau im Kostüm nicht ganz normal Treppensteigen oder rennen oder sitzen kann. Da ist schon manches Malheur passiert, das dann in der Nähstube wieder repariert wurde.

 

Fazit: Im Schneidereiteam steckt ganz viel Liebe – zu den Kostümen und zu denen, die sie tragen. Wer ein Teil davon sein will, melde sich gerne im Naturtheater. Denn einsteigen geht immer – die Saison endet im August, und dann geht’s von vorne los. (bm)




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