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21.08.2021 - Reutlinger General-Anzeiger

HINTER DEN KULISSEN - Naturtheater Reutlingen

Ensemble im Coronamodus

"Peter Pan" steht heute zum letzten Mal auf der Freilichtbühne im Wasenwald. Eine denkwürdige Saison geht für das Ensemble des Kinderstücks zu Ende: Die Proben hatten ja bereits im Januar 2020 begonnen und mussten dann abgebrochen werden, es folgte ein langes Warten auf den Neubeginn – Hoffnungen und Enttäuschungen wechselten sich ab, ein bisschen Theaterarbeit mit Abstand, um die Wartezeit zu überbrücken und endlich das ersehnte Signal: Es geht wieder los. Und es ging Anfang 2021 tatsächlich los, mit vielen digitalen Proben, ein ungewohntes Format für viele der großen und kleinen Darsteller. Sie sind es gewohnt, über die große Freilichtbühne zu gehen oder zu rennen, die Kulissen und Flächen zu nutzen. Und nun bewegten sie sich in ihren Wohnzimmern, den Blick auf den Monitor gerichtet, in dem die Mitspieler und der Regisseur zu sehen und hören waren. Eine anstrengende Probenarbeit, die an Pfingsten belohnt wurde – endlich durfte in echt und auf der Bühne gearbeitet werden!

 

Für den Vorstand und die Verantwortlichen bedeutete diese Situation eine große logistische Herausforderung. Es durften erst nur kleine Gruppen zusammen proben und bei der Ankunft auf dem Theatergelände wurde getestet und dokumentiert, wer da war.

Szene aus dem Backstagebereich des Naturtheaters / Foto: NTR

Szene aus dem Backstagebereich des Naturtheaters / Foto: NTR

Da die Vorfreude auf die Spielzeit groß war, wurden diese ziemlich anderen Umstände der Vorbereitung akzeptiert. Für die Vorstellungen gab und gibt es ebenfalls neue Regeln – Testpflicht, Abstände in den Garderoben und keine "Autogrammstunde" mit dem Publikum.

 

Doch ein Theaterensemble improvisiert und macht das Beste aus allem, und manchmal hilft auch der Zufall. Da die Geschäftsstelle des Naturtheaters in die Räume der ehemaligen Gaststätte umgezogen war, breiteten sich die Garderoben und die Maske in den Büros und im leeren Fundus auf beiden Stockwerken des alten Vereinsheims aus, sodass die Abstände immer gut eingehalten werden können. Dass das leer stehende Vereinsheim auch als Trockenplatz für nasse Kostüme dient – und die gibt es dieses Jahr ziemlich oft – ist ein zusätzlicher Vorteil.

 

Ein Wermutstropfen für das Ensemble ist die fehlende Nähe zum Publikum nach der Vorstellung: Statt der gewohnten Autogrammstunde und den Fotos mit dem Publikum stehen einige der Darsteller hinter einer Barriere in Form eines Seils und unterhalten sich mit den Zuschauern. Nur ein kleiner Trost, aber besser als nichts! (bm)




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