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23.06.2018 - Reutlinger General-Anzeiger

HINTER DEN KULISSEN - Naturtheater Reutlingen


Wenn der Alltag Freude macht

Es ist so weit – im Naturtheater Reutlingen kehrt Ruhe respektive der Alltag ein. Mit der Premiere von "Heidi" ging eine sechsmonatige Vorbereitungszeit zu Ende, die nicht nur die Darsteller, sondern den ganzen Theaterverein herausforderte. Anfang Januar starteten die Ensembles in ihre Probenzeit. Dieses Jahr bedeutete das für die Darsteller in beiden Stücken nicht nur szenische, sondern auch musikalische Proben. Und musikalisch bedeuten Singen und Tanzen, also Gesangs- und Choreografieproben. Für die Regieassistentinnen war es eine echte Herausforderung, alles unter einen Hut zu bringen und jeden Monat einen Probenplan zu erstellen, kurzfristige Änderungen, die Krankheit oder dem Wetter geschuldet sind, inklusive.

 

In der Nähstube liefen die Maschinen heiß, und zwar ebenfalls ab Januar und fast täglich. Trotz eines immensen Fundus müssen jedes Jahr neue Kostüme genäht und in jedem Fall Vorhandenes abgeändert werden. Denn das Kleid oder der Anzug soll ja passen und gut aussehen. Schon früh gab es erste Anproben, was insbesondere bei den Herren in "La Cage aux Folles" sinnvoll war – passen sie doch eher nicht in Damenroben. Außerdem ist der Kostümfundus des Naturtheaters traditionell nicht so sehr mit Korsagen bestückt.

Da kommt Freude auf: Szene aus

Da kommt Freude auf: Szene aus "Ein Käfig voller Narren". FOTO: NIETHAMMER

Der Bühnenbau startet etwas später. Vor März machen allein die Temperaturen dem Ehrgeiz einen Strich durch die Rechnung. Das Bühnenbauteam, das in seiner Arbeit naturgemäß stark vom Wetter abhängig ist, erlebte auch dieses Jahr so manche (Regen-)Dusche und manchen Frust, doch mit ihrem ganz eigenen Optimismus und Eifer ging es stets vorwärts. Das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen.

 

Mit dem Hallen- und Geländeputz Ende Mai und dem Tag der offenen Tür Anfang Juni erlebt das Naturtheater zwei Höhepunkte vor den Premieren, die allen große Freude machen, aber eben auch anstrengend sind. Dann die Hauptproben, erst für das eine, dann für das andere Stück, schließlich die Premieren – alles eine Achterbahnfahrt der Gefühle, Lampenfieber, Tränen, Glückseligkeit, eine große Müdigkeit und die Erleichterung, dass jetzt Ruhe einkehrt.

 

Ruhe bedeutet aber wahrlich nicht, dass nichts mehr los ist. Ganz im Gegenteil – jetzt heißt es, jedes Wochenende sein Bestes zu geben, auf der Bühne und hinter den Kulissen. Das Publikum hat es verdient und das Naturtheater hat es in sich. (eg)




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