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23.03.2012 - Reutlinger Nachrichten

Jetzt fürs neue Heim sparen

Meilensteine hatte Vorsitzender Rainer Kurze für die Hauptversammlung des Naturtheaters im Gepäck. Zukunftsperspektiven standen auf dem straffen Programm, darunter Pläne fürs neue Vereinsheim.


Das Reutlinger Naturtheater ist das größte, älteste und zuschauerstärkste Theater in der Region. Einen Blick auf die kommenden Jahre zu werfen, ist daher gar nicht falsch, zumal das Theater für das letzte Jahr "eine der erfolgreichsten Spielzeiten" in seiner Geschichte, wie Vorsitzender Rainer Kurze sagte, verzeichnen konnte. Von den 28 700 Besuchern der 35 Veranstaltungen besuchten allein 23 400 Zuschauer die Eigenproduktionen "Im Weißen Rössl" und "Die kleine Hexe".

 

Damit weiterhin ein "qualitativ hochwertiges und anspruchsvolles Theater" im Wasenwald geboten werden kann, ist ein Blick in die Zukunft genau richtig. Meilensteine hat Kurze also mitgebracht. Das Naturtheater finanziert sich zu 85 Prozent selbst und das bei einem Haushaltsvolumen von über 400 000 Euro. Ein Verwaltungsaufwand, der auf ehrenamtlicher Basis kaum noch zu leisten sei, sagt Kurze. Diesen mit 400-Euro-Kräften zu reduzieren, ist eine Idee. Denn weiterhin sollen 35 Veranstaltungen organisiert und mit publikumswirksamen Theaterstücken 25 000 Besucher angelockt werden. Ganz oben auf der Liste steht schließlich das neue Vereinsheim. Eine Sanierung lohnt nicht, es ist schlicht zu klein für die Bedürfnisse des Vereins. Dies würde mit rund einer Million Euro zu Buche schlagen. Bis zum Baubeginn 2017/18 soll eine Rücklage über 300 000 Euro geschaffen werden. Der Verkauf der Gaststätte "Waldesslust" soll ein gutes Polster schaffen. Wunsch ist, dass die Stadt ein Drittel der Kosten übernimmt.

 

Vom gestiegenen Kulturetat profitieren bislang andere. "Ich frage mich, ob diese Freilichtbühnen Bühnen zweiter Klasse sind", ist Kurze enttäuscht, zumal seit Jahren die Zuschüsse nicht erhöht wurden und lediglich 15 Prozent betragen.

 

Daher die Wünsche an die Stadt: Ein Personalkostenzuschuss für 400-Euro-Kräfte, die bisherigen Zuschüsse ab 2017 um die Inflationsraten anheben sowie Sonderzuschüsse bei größeren Investitionen.

 

"Ich glaube, wir sind in der Lage, dies zu leisten und zustande zu bringen", ist Kurze zuversichtlich. Um voranzukommen, brauche es gewisse Ziele und Wünsche. Auf das Engagement kann er bauen. Allein die 150 aktiven Mitglieder leisteten im letzten Jahr 36 800 ehrenamtliche Stunden ab. Mit gutem Beispiel voran geht Trude Heck. Für 40 Jahre im Beirat und stolze 70 Jahre auf der Bühne wurde sie 2011 geehrt. Sie erhielt die Goldene Maske des Bundes deutscher Amateurtheater sowie die Verdienstmedaille der Stadt.

 

Neben einem "wirtschaftlich sehr guten Jahr", das Tilmann Scheck, kaufmännischer Verwalter, dem Verein für 2011 attestiert, sieht auch das Kommende unter dem wiedergewählten Vorstand gut aus. Rund 410 000 Euro Einnahmen und Ausgaben gilt es zu verbuchen, darunter 50 000 Euro Investitionen und einen Überschuss von rund 15 000 Euro. Wiedergewählt wurde ebenso der Beirat.

 

Die Eigenproduktionen "Dracula" und "Pippi Langstrumpf" versprechen ein Erfolg zu werden, bereits jetzt sind 6000 Karten verkauft, mehr als die Hälfte im letzten Jahr.




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