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27.10.2009 - Reutlinger Nachrichten

Matinée: Naturtheater ehrt Urgesteine und gute Seelen für langjährige aktive Mitgliedschaft

 

Viel Lob aus berufenen Mündern für das Naturtheater Reutlingen

 

Von Marie-Louise Abele

 

Werner Johst und Trude Heck sind nur zwei gute Seelen, die sich seit langem für das Naturtheater einsetzen. Mit ihnen wurden 19 weitere langjährige Mitglieder im Rahmen einer Matinee im Spitalhof geehrt.

 

"Sie ist die Grande Dame des Naturtheaters", brachte es Vorsitzender Rainer Kurze auf den Punkt. Seit 60 Jahren ist Trude Heck als aktives Mitglied aus dem Freilichttheaterbetrieb nicht mehr wegzudenken. Sie schneidert, hat 4000 Rollen mit Kostümen versehen, singt im Chor, hilft in der Maske, führte Regie, assistiert dabei, sitzt seit 37 Jahren im Beirat und "ist immer da, wo es klemmt". Sie erhielt neben der goldenen Verdienstmedaille des Landesverbandes Amateurtheater die Ehrenmitgliedschaft des Theaters selbst - samt Ehrenausweis.

 

Für außergewöhnliche Leistungen wurde der Regisseur und Mitbegründer des Tübinger Zimmertheaters, Werner Johst, geehrt. 1983 hatte der 80-Jährige die Nachfolge von Regisseur Klaus Heydenreich übernommen, 2004 übergab er das Staffelholz an Heydenreichs Tochter Susanne. Noch heute aber gibt der Bühnenprofi Phonetik-Seminare für die richtige Aussprache, "ganz nach alter Schule", denn "er hat es von der Pike auf gelernt", so Kurze. Außerdem ist er noch immer auf der Bühne präsent, wie im Stuttgarter Volkstheater als Hexe. Den Dank gab Johst an Kurze zurück, denn er habe ihm "immer alles aus dem Weg geräumt, ohne dass ich mich aufregen musste".

 

Geehrt wurden außerdem die unterstützenden Vereinsmitglieder Carolin Baur (15 Jahre), Thomas Beck und Anneliese Süss (25 Jahre) sowie Erich Götz, Dieter Lass und Günter Plack mit der Goldenen Vereinsnadel mit Lorbeerblatt für 50 Jahre Mitgliedschaft. Aktiv dabei sind seit zehn Jahren Silke Bayer und Rosi Herfter, Frida und Martin Sieger seit 15 Jahren, Christel Guthörle, Thomas Diener und Ingo Raiser seit 20 Jahren, Ulrich Heck seit 30 Jahren. Ehrennadeln und Urkunden auch vom Bund Deutscher Amateurtheater sowie vom Verband Deutscher Freilichtbühnen gingen auch an die Aktiven Sabine Anlauf und Sabine Schanz. Man habe sich überlegt, ob man bei Rainer Kurze wegen "besondere Verdienste noch einen drauflegt", erklärte der Präsident des Landesverbands, Rolf Wenhardt. Doch man habe es dabei belassen - "er ist noch blutjung". Uscha Beck und Günther Döttinger erhielten für 40 Jahre aktive Mitarbeit Lob und Dank.

 

Wenhardt pries das Naturtheater in höchsten Tönen. Vier Produktionen in einem Sommer seien für ein Amateurtheater einmalig, dabei präsentierten sich die Produktionen "qualitativ überdurchschnittlich gut". Das Naturtheater sei eines der stärksten im Land, lobte Wenhardt Regie, Betriebsklima, Jugendarbeit und Struktur. "Ich frage mich, ob man es besser machen kann", stimmte auch Ludwig Hofmann, Präsident des Verbandes Deutscher Freilichtbühnen, mit ein. "Was die Reutlinger hier machen, macht ihnen so schnell keiner nach."

 

Heiter begleitete auch das bunte Rahmenprogramm die Matinee. Mit Stücken wie "Mit Musik geht alles besser" oder "O Musica" begleitete die Chorvereinigung Naturtheater/St. Wolfgang unter ihrem Leiter Andreas Dorfner den Morgen musikalisch. Ebenso die Solisten Brigitte Neumann, Elisabeth Hoß, Erika Schwarz, Frank Hentschel und Bruno Hessing, die mit Felix Mendelssohn Bartholdys "Herbstlied" und Mozarts "Das Bandel" erheiterten. Schwäbisches gab es von Holger Schlosser mit Sebastian Blaus "Der Neckar". Herausragend dann noch Werner Johst als Schüler und Uwe Rittmann als Faust in der Schülerszene aus Goethes "Faust".




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