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13.03.2009 - Reutlinger Nachrichten

Vorstellungen des Naturtheaters waren 2008 gut besucht - Stadt soll Zuschuss für den laufenden Betrieb erhöhen


Ein volles Haus und viele begeisterte Zuschauer

So viele Zuschauer hatten die Macher der Reutlinger Freilichtbühne seit 2003 nicht mehr begrüßen können. Mehr als 21 500 Eintrittskarten konnten im vergangenen Jahr für die 30 Aufführungen verkauft werden. Damit waren die tausend Plätze im Schnitt zu über 70 Prozent belegt, berichtete der Erste Vorsitzende des Naturtheater-Vereins, Rainer Kurze, auf der Jahreshauptversammlung am Mittwochabend. Damit habe man "wieder ein tolles Ergebnis" erzielt.


Publikumsmagnete waren dabei vor allem die Inszenierungen von Victor Hugos "Les Misérables" und die Vorstellungen der Jugendgruppe. Allein deren Stück "Jim Knopf" lockte mehr als 11 000 Besucher. Diese strömten auch zum mittlerweile dritten Mitternachts-Special, zum Estnischen Konzert und zur gelungenen Premiere des Schwäbischen Frühschoppens. "Ein volles Haus und begeisterte Zuschauer", bilanzierte Rainer Kurze die vergangene Spielzeit. Neben der Freude an den Schauspielkünsten dürfte aber auch das in neuem Glanz erstrahlende Theater selbst Anziehungkräfte entwickelt haben.

 

Schließlich wurde im Oktober 2007 mit dem Abriss der alten Zuschauerhalle aus dem Jahr 1950 begonnen. Die neuen Publikumsränge, der umgestaltete Vorplatz und das neue Kassenhäuschen wurden zu Beginn des Sommers eingeweiht und konnten am 8. Juni bei einem Tag der Offenen Tür auch von der breiten Öffentlichkeit in Augenschein genommen werden. Wer will, der kann sich noch auf eine andere Weise, als nur mit dem Eintrittspreis, an den Kosten für die 1,5 Millionen Euro teure Halle beteiligen. 277 Bürger haben bereits eine Theatersitz-Patenschaft übernommen, darunter auch Oberbürgermeisterin Barbara Bosch und Staatssekretär Dieter Hillebrand.

 

Die neue Zuschauerhalle habe sich das Naturtheater selbst ein Geschenk zum Jubiläum gemacht, sagte Kurze. Genau genommen gab es derer gar drei zu feiern. Erstens wurde der Verein vor 145 Jahren gegründet. Zweitens feierte die Freilichtbühne selbst ihren 80. Geburtstag. Und drittens kann nun auch das Kindertheater auf drei Jahrzehnte erfolgreiche Arbeit zurückblicken.

 

Um den Kulturbetrieb weiterhin aufrecht erhalten zu können, müsse die Stadt aber ihren institutionellen Zuschuss deutlich erhöhen, forderte der Erste Vorsitzende. Seit einigen Jahren beläuft sich dieser auf 20 000 Euro, was nur knapp fünf Prozent des Haushaltsvolumens ausmache. Eine Erhöhung um weitere 15 000 Euro sei deshalb "bestimmt keine unverschämte Forderung" und auch absolut notwendig, um drei 400-Euro-Kräfte für Bühnenbau, Kostümverleih und Verwaltung zu finanzieren.

 

Kleine Umbrüche wurden derweil an der Vereinsspitze vollzogen. Der bisherige Jugendleiter Sascha Diener wurde zum Künstlerischen Organisationsleiter gewählt. Ihm folgt Silke Bayer im Amt nach. Rainer Kurze und die Zweite Vorsitzende, Bärbel Mauch, wurden in ihren Ämtern bestätigt. Das Jahr 2009 hält für Liebhaber des Freilichttheaters wieder einige Leckerbissen bereit. Am 30. Mai beginnen die Wasenwald-Festspiele mit Daniel Iberra & Band. Im Juni haben "Der kleine Horrorladen" und "Alice im Wunderland" Premiere. Es folgen die Musical Night und die Fortsetzung des Schwäbischen Frühschoppens. Zudem stehen drei Vorstellungen des "Schwäbischen Jedermann" auf dem Programm.




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