23.11.2019 - Reutlinger General-Anzeiger

HINTER DEN KULISSEN - Naturtheater Reutlingen

Im Wasenwald ist Umzugsstress

Es ist soweit – die ehemalige Gaststätte des Naturtheaters wird langsam, aber sicher zum neuen Übergangsquartier für den Verein. Schon im Oktober liefen die Vorbereitungen für den Umzug der Schneiderei und des Kostümfundus, die als erste in die neuen Räume einziehen werden. Bevor aber nur ein Kleiderständer seinen Platz im Wirtshaussaal einnehmen konnte, musste die Bühne demontiert werden, denn auch dieser Bereich wird dringend für die Kostüme gebraucht.

Trotz einer großen Aussortieraktion und einem Flohmarkt sind immer noch Tausende Kostümteile und dazugehörende Accessoires wie Hüte, Schirme und Taschen im Fundus und da sollen sie natürlich auch bleiben. Zurzeit ist der Kostümverleih geschlossen. Am 4. Dezember öffnet er seine neuen Pforten. Bis dahin müssen rund 50 fahrbare und vollgehängte Kleiderständer von einem Gebäude ins andere gerollt werden, über 30 Schränke sind weitgehend ausgeräumt und in Kartons verpackt worden.

Sie müssen abgebaut, transportiert, aufgebaut und eingeräumt werden. Überall stehen momentan Kartons, Plastikboxen und diverse andere Behältnisse in den Gängen und Räumen. Trotzdem ist die beginnende Leere sicht- und spürbar.

Die Schneiderei hat ihr neues Domizil bereits bezogen und kann nun auf zwei Etagen verteilt arbeiten. Fotos und Vorhänge aus der alten Vereinskantine sind schon »nach oben« gewandert. Geschirr und Gläser ebenfalls. Dahinter stecken ein paar Hundert Stunden ehrenamtlicher Arbeit und mehrere Sondereinsätze. Die Federführung lag und liegt in den Händen der Bufdi des Vereins. Sie hat genaue Pläne gemacht, alles ausgemessen und errechnet, wo zukünftig was stehen kann und reinpasst.

Auch im Untergeschoss der ehemaligen Gaststätte tut sich was: Die Kegelbahn ist weg. Hier sollen übergangsweise die Umkleideräume für die Schauspieler sein. Zugegebenermaßen eine notdürftige Lösung, aber eben trotzdem eine Lösung. Die Verwaltung, sprich Geschäftsstelle und Kartenvorverkauf, zieht im März nächsten Jahres um. Hierfür ist ein enormer Aufwand an Vorbereitungen notwendig, denn die gesamte EDV mit Server und Netzwerk und die Telefonie soll ja funktionieren. Dieser Umzug ist eine Zäsur im Vereinsleben des Naturtheaters – heiß ersehnt, gut vorbereitet und doch mit Herzschmerz, war man doch rund 70 Jahre in den liebevoll »Baracke« genannten Räumlichkeiten. Sie wird vielen in Erinnerung bleiben. (bm)