31.08.2019 - Reutlinger General-Anzeiger

HINTER DEN KULISSEN - Naturtheater Reutlingen

Die Ruhe vor dem Umzug

Die Wasenwald-Festspiele sind vorbei, die Aktiven des Naturtheaters Reutlingen haben sich in ihren wohlverdienten Urlaub verabschiedet, und es ist ruhiger geworden im Vereinsheim im Wasenwald. Auch die Geschäftsstelle ist für ein paar Tage geschlossen. Doch ganz still ist es nicht, denn wie jedes Jahr werden Bühne und Requisiten aufgeräumt und Kostüme ausgebessert und gereinigt.

Nicht jedes Jahr steht hingegen ein Umzug an. Noch im Herbst beginnen die entsprechenden Aktivitäten – raus aus dem Vereinsheim, rein in das Interimsquartier in der ehemaligen Gaststätte. Seit Wochen laufen die Vorbereitungen auf dem Papier – wer zieht in welchen Raum? Was wird an Technik und Ausstattung gebraucht? Wo muss repariert oder ausgebessert werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die – bereits in einer Kolumne erwähnte – Bufdi des Naturtheaters. Gemeinsam mit den Abteilungen und dem Vorstand hat sie folgenden zeitlichen Ablaufplan erstellt: als Erste ziehen Schneiderei und Kostümverleih um. Für sie sind die ehemalige Wohnung und der Saal im Erdgeschoss vorgesehen. Das bedeutet, die Bühne im Saal muss abgebaut werden, die Räume brauchen einen frischen Anstrich und die elektrische Versorgung sprich die Verteilung der Steckdosen kommt auf den Prüfstand.

Hier wartet die erste Herkulesaufgabe auf den Verein, gilt es doch rund 5 000 Kostümteile umzuziehen. Es genügt ja nicht, alles auf fahrbare Kleiderständer zu packen und nach oben ins neue Domizil zu fahren. Nein, zuerst muss katalogisiert werden, was in welchen Schränken, Regalen und Schubladen ist und wo es nachher hinkommt. Parallel zu dieser Erfassung braucht es den kritischen Blick frei nach dem Motto "wir misten auch gleich aus". Da ist sicher auch einiges für einen Flohmarkt dabei, um hier gleich mal Appetit auf besondere Schnäppchen zu machen.

Für die anderen Räumlichkeiten in der ehemaligen Gaststätte gibt es ebenfalls bereits Ideen. So soll der Gastraum als Probenraum dienen, die Kegelbahn zum Umkleideraum werden. Das Büro zieht in den ersten Stock, der Kartenverkauf in ein kleines Nebenzimmer im Erdgeschoss. Noch weiß niemand, wie viel Platz übrig bleibt, um etwa das Archiv der Textbücher und Fotos unterzubringen. Fakt ist, die Ruhe vor dem Umzug ist schon bald vorbei und der Verein wird sich gemeinsam der nicht zu unterschätzenden Aufgabe widmen, für die Zukunft aktiv zu werden. (bm)