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Anekdote

Ohne Worte allein am Tisch

Für jeden Theaterschauspieler ist es ein Alptraum, auf der Bühne zu stehen und den Text zu vergessen. Selbst Manfred Maier, einer der bekanntesten Schauspieler des Naturtheaters, blieb ein solches Missgeschick nicht erspart. Er erzählt immer wieder von diesem "furchtbaren" Ereignis.


Es war an einem Hochsommertag 1962 vor ausverkauftem Haus. Manfred Maier spielte den Bürgermeister in Der politische Kannengießer. Im ersten Akt versammelte sich der zehnköpfige Gemeinderat an einem Tisch und begann mit der Sitzung. Die Szene verlangte, dass der Bürgermeister weise Worte sprach, doch diese fielen Manne Maier beim besten Willen nicht ein. Verlegen blätterte er in einem Telefonbuch, das auf dem Tisch lag. Verzweifelt blickte er seine Mitspieler an, in der Hoffnung, von ihnen das ersehnte Stichwort zu bekommen. Jedoch Funkstille, Sekunden schienen zu Minuten zu werden.


Bis ein Mitspieler außerplanmäßig das Wort ergriff und sagte: "Wenn ihr euch nichts mehr zu sagen habt, stehe ich auf und gehe." Stand auf und ging. Ihm folgte der Gemeinderat, bis schließlich der Bürgermeister, alias Manfred Maier, allein am Tisch saß. Die Situation war grauenvoll und entspannte sich erst, als Hella Kern couragiert die Bühne betrat und kurz entschlossen mit dem Text des zweiten Aktes begann.

Anekdote

Plötzlich in der Unterhose

Auch bei Amateurschauspielern ist es Brauch, in der letzten Vorstellung den Mitspielern einen Streich zu spielen oder für eine Überraschung zu sorgen. Oft werden Texte verändert oder Requisiten vertauscht, um die Mitspieler zu irritieren und zum Lachen zu bringen.


Sascha Diener dachte sich für die Schlussvorstellung von den Drei Musketieren (1994) einen besonderen Gag aus: Als Barnajoux diente er in der Truppe des Kardinal Richelieu. Es kam zu einer Fechtszene mit dem Musketier Aramis, dargestellt von Uwe Rittmann. Der Kardinal, alias Joachim Weise, sah dem wilden Gefecht zu. Aramis hatte Barnajoux mit dem Degen an der Hose zu berühren, so die Regieanweisung.


Sascha löste vor dem Auftritt das Band seiner Hose, so dass er diese bei der Berührung mit dem Degen auf den Boden fallen lassen konnte und er in der Unterhose dastand. Uwe Rittmann erstarrte angesichts des scheinbaren Missgeschickes, konnte aber dann nur noch lachen. Joachim Weise als gestrenger Richelieu brach so in Lachen aus, dass er die Bühne verlassen musste. Das Publikum amüsierte sich königlich, und Sascha Diener freute sich über den gelungenen Scherz.

Anekdote

Den Käse vergessen!

Im Jahr 1988 stand für die Kinder Das tapfere Schneiderlein auf dem Spielplan der Freilichtbühne. Rainer Kurze spielte die Titelrolle.


In einer Szene schloss er seine Schneiderwerkstatt ab, um wieder auf Wanderschaft zu gehen. Aus den oberen Kulissen hörte er unverständliche Stimmen seiner Mitspieler. Die flüsterten ihm zu: "Du mußt den Käse mitnehmen!"


Aber das Schneiderlein reagierte nicht. Plötzlich riefen die Kinder im Publikum: "Du hast noch etwas vergessen!" Worauf Rainer Kurze fragte: "Was denn?" Als Antwort der Kinder ertönte im Chor: "Den Käse!"



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